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Samstag, 19. Oktober 2013

Bude - Adventure International

Endlich hab ich die Zeit & Ruhe gefunden euch über die Woche in Bude zu berichten. Es sind jetzt schon ein paar Wochen vergangen, aber ich kann mich an alles noch so gut erinnern, weil es eine so verdammt gute Woche war und ich lange nicht mehr so viel verschiedenes in so kurzer Zeit erlebt hab. Es war der absolute Hammer!


Sonntag

Nachdem die Reisebusse mit unserem Gepäck beladen worden waren, ging es gegen 15 Uhr los. Die Fahrt hab ich eigentlich nur aus dem Fenster geguckt, während wir an der schönen Landschaft vorbei gefahren sind. Ich hab überlegt, was mich wohl die kommende Woche erwarten wird und ich war mir nicht so ganz sicher..

Als wir dann nach 2 Stunden Fahrt angekommen sind, haben wir 8 Mädchen unser Gepäck in unserem Zimmer abgestellt und sind direkt runter zum Essen. Die Portion war riesig und es war richtig lecker, endlich mal wieder Salat. Der Grund für die Riesenportionen ist mir nach der Woche klargeworden -  man brauchte so viel Energie.
Nach dem Essen wurden wir in Teams eingeteilt und ich war mit 11 anderen im Team A gelandet. 
Wir haben unseren Instructor (George) für die Woche in der Lounge getroffen und haben zuerst Kennenlernspiele gemacht. Außerdem haben wir ein Trainingsprofil ausgefüllt, in dem wir uns selbst einschätzen sollten und aufgeschrieben haben, vor welcher Aktivität wir am meisten Angst haben (High Ropes), was wir erreichen wollen in der Woche (Freundschaften schließen, Höhenangst überwinden) und worauf wir uns am meisten freuen (Abseiling).

Danach sind wir raus auf den Sportplatz gegangen und haben ein paar Teamspiele gemacht, was richtig lustig war. Wir haben bestimmte Aufgaben bekommen, wie: Stellt euch der Größe eurer Füße nach in einer Reihe auf und das mit Schlafmasken!

Es war einfach nur herrlich, und ich hab lange nicht mehr so sehr gelacht, wie an dem Abend. Ich hab mich relativ schnell, richtig wohl in meinem Team gefühlt.
Abends wurde die Lounge zu einer kleinen Disco. Ich war eigentlich zu müde um zu tanzen, aber die Stimmung war einfach so gut.
Pünktlich um 22:30 Uhr wurde die Musik ausgemacht und wir mussten in unsere Zimmer.
Die Hochbetten in den Zimmern hatten 3 Etagen, aber keiner hat sich getraut ganz oben zu schlafen, weil es einfach viel zu gefährlich aussah. Unten gefiel mir viel besser :b



Montag


Um 7 Uhr klingelte der erste Wecker und die ersten waren auch schon auf den Beinen. Sportsachen angezogen, Bikini drunter und ab ging's auf den Sportplatz, wo sich alle um 7:45 Uhr getroffen haben. Ein paar Runden um den Platz und dann sind wir zu einem Meerpool gejoggt ( Poolartiger Bereich, mit dem Wasser aus dem Meer, ohne Algen, trotzdem hammer kalt xD ). In dem mussten wir zusammen als Team auf der einen Seite reinspringen und dann zur anderen Seite schwimmen. Das Wasser war so kalt, dass ich fast keine Luft mehr bekommen hab und ich konnte nichts sehen wegen dem Salzwasser in meinen Augen. Mit nassen, und vom Salz klebrigen Füßen, wieder in die Sportschuhe. Klamotten über den nassen Bikini und wieder zurück gejoggt. Viele sind danach duschen gewesen, aber ich wollte einfach nur essen :D Auch das Frühstück war so gut! Cornflakes, Toast, Sausages, Baked Beans ( . . . )




Nachdem wir uns ordentlich gestärkt hatten, haben wir uns auch schon für unsere erste Aktivität in der Garage der Anlage getroffen, um unsere Paddel für's Canoeing zu holen. Außerdem haben wir noch eine wasserabweisende Jacke bekommen, im Falle, dass wir ins Wasser fallen. Da es für mich nicht das erste Mal war in so einem Boot zu sitzen und das auch zu steuern, hatte ich nicht wirklich Angst davor reinzufallen. Aber da wusste ich auch noch nicht, was auf mich zu kommt. Die meisten hatten Probleme das Boot zu steuern, also war ich mit dem Jungen, mit dem ich gepaddelt bin, weit voraus. Wir mussten also immer stoppen und uns an dem Rand des Kanals festhalten bis die anderen uns eingeholt hatten. War nicht wirklich was spannendes & neues für mich, bis wir die Teamspiele angefangen haben. Wir mussten z.B. alle Boote hintereinander reihen und dann von vorne nach hinten, so schnell wie möglich einen Reifen über alle Boote streifen. Da ist noch keiner reingefallen, aber bei der nächsten Aufgabe waren die ersten schon sehr schnell im Wasser.




Wie man auf dem Bild sehen kann, musste man sich an seinem Partner festhalten und ihm so sehr vertrauen, dass man sich mit dem Kopf nach hinten ins Wasser lehnt, bis die Haare nass sind. Ich hab nicht gedacht, dass ich das schaffe, aber ich bin mit meiner Partnerin im Boot mit noch 2 anderen, die einzigen gewesen, die nicht reingefallen sind.
Nachdem wir alle wieder aus dem Wasser gezogen hatten und unsere Paddel wieder zurückgestellt hatten, haben wir unsere Teamfähigkeiten ausgewertet und dann hatten wir erstmal ein bisschen Zeit um wieder trockene Sachen anzuziehen.

Wie nicht anders erwartet, gab es zum Mittag auch eine sehr, sehr große Portion, aber alle waren sehr hungrig.


Es blieb kaum Zeit um sich nochmal auszuruhen, also ging es direkt weiter zum Mountain Boarding. Dafür mussten wir eine halbe Stunde zu einem Hügel laufen, wo wir dann erstmal  einen Helm und Schoner für Knie, Ellenbogen und Handgelenk bekommen haben. Dann hat uns George gezeigt, wie man sich auf so einem Moutain Board bewegt, wie man bremst und was für Tricks man damit machen kann.




Er hat uns eine Team Challenge gegeben: Alle im Team sollten mind. einmal von der Rampe runterfahren. Check. War nicht besonders schwer, einige sind hingefallen, aber eher weil das Gras so lang war und man davon gebremst wurde. Trotzdem hat es Spaß gemacht und nach der kleinen Wanderung zurück gab es auch schon Essen. Wieder sehr lecker und der Teller war voll :D






An dem Abend konnte ich meinen schönen Giraffenonesie auspacken, weil Fancy Dress Disco war. Doch bevor wir wieder in der kleinen Disco mit unseren letzten Kräften getanzt haben, gab es noch mal eine Runde dieser Teamspiele.

 Es ist echt krass, wie schnell man als Team zusammenwächst. Man muss bei den ganzen Aufgaben und Challenges so viel miteinander kommunizieren und überlegen, wie man was am besten macht und erreicht.


George hat sich immer ein bisschen zurückgehalten, weil er wollte, dass wir das alles alleine schaffen, was nach einer Weile auch der Fall war. Er musste sich manchmal so zusammenreißen, weil er wusste, wie wir die Aufgabe lösen könnten, wir aber nur am rätseln waren.


Man merkte schon nach dem ersten Tag, wie einen die Aktivitäten sehr müde machten.













Dienstag

6:30 Uhr - der erste Wecker, jemand wollte duschen. Ich lag nur im Bett und hab überlegt, warum man duscht, bevor man sowieso joggen geht und danach im Salzwasser schwimmt. Ich hab dann jedenfalls noch eine halbe Stunde geschlummert und los ging's - ab zum Seapool - yeah.. Da ich diesmal wusste, wie kalt das ist, war es nicht mehr so ein Schock und es war eigentlich eine ganz gute Erfrischung, danach war ich so wach, dass ich meine Höhenangst schon mal irgendwie innerlich bekämpfen konnte, denn nach dem Frühstück stand High Ropes auf dem Plan! Sowas wolllte ich schon immer mal machen, aber ich hatte auch schon immer Respekt davor, weil es doch ganz schön hoch ist.



Wir hatten super Wetter und nachdem wir unsere Ausrüstung alle ordentlich festgemacht haben und George uns unsere nächste Challenge gegeben hat, gings auch schon los. Diesmal sollten wir es schaffen, dass das ganze Team einmal oben das Viereck schafft. Ich hoffe man kann es auf den Bildern erkennen. Zwischen den langen Pfählen waren immer unterschiedliche Hindernisse, sieht nicht soo schwer aus, aber ihr glaubt nicht, wie sehr meine Beine gezittert haben, allgemein war mir so mulmig dort oben, dass ich froh war, dass vor und hinter mir 2 nette Jungs mich aus meinem Team unterstützt haben. Der Junge vor mir konnte mir immer sagen, wie man es am besten zur nächsten Plattform schafft und ich konnte es dem Jungen hinter mir weiterleiten. Es tat gut sich gegenseitig so zu motivieren und die Angst zu nehmen. Wäre ich da oben alleine gewesen, wäre ich wahrscheinlich sofort wieder runter gegangen. Aber auch diesmal haben wir es geschafft, dass alle aus unserem Team den High Rope Parkour in der Luft bewältigt haben. Als ich es endlich geschafft habe und wieder auf der Erde stand, war ich froh erstmal wieder was unter den Füßen zu haben, was nicht die ganze Zeit wackelt oder nur 3 cm breit & dick ist.





Dann ging es auch schon weiter: Wir sollten zu viert versuchen, uns oben auf eine kleine Plattform eines Pfahls hinzustellen. Es war eigentlich nur ein kleines Viereck, wo 8 Füße drauf passen sollten. 6 von den Jungs und 2 von meiner Wenigkeit. Ich war als zweite oben und wir zwei mussten nur lachen, weil wir uns nicht vorstellen konnten, wie da weitere 4 Füße Platz haben sollten.



Aber auch das hat funktioniert und nachdem unser Team uns gelobt hat 'durften' eher mussten wir uns nach hinten fallen lassen und wurden an unserem Sicherheitsseil nach unten gelassen.

Wir waren alle so stolz auf uns selbst und auf alle im Team. In der Teambesprechung haben wir uns alle noch mal gelobt und darüber geredet, wie wir das wieder mal so gut geschafft haben. Ich war mit 4 anderen diejenige, die davor richtig Angst hatte und wir alle haben es geschafft, diese Angst zu bekämpfen. Sehr gutes Gefühl!
Das Mittag hatten wir uns auf alle Fälle verdient. Climbing war unsere nächste Aktivität für den Tag.

Wir sind zu der Kletterwand gegangen, die direkt an dem Hauptgebäude war. Es fing an zu regnen und wir bekamen richtig schöne, stylische, oversized Regenjacken. Die waren auch nötig. Ich hab Chucks angehabt und dadurch hatte ich einige Probleme an der Wand auch nur 2 Meter hochzukommen, weil die Sohlen einfach zu glatt waren.



Da alle von meinem Team mich angefeuert haben und ich auch selbst nach oben wollte, hab ich es dann nach mehreren Versuchen geschafft. Unten am Boden haben wir gelernt wie man einen, der klettert, sichert. Zuerst war ich skeptisch. Ich hatte Angst, es falsch zu machen und das Seil loszulassen, aber alles lief gut. 



Abseiling war danach an der Reihe. Wir mussten durch das Gebäude zum Ausgang laufen, der auf das Dach führte. Mir wurde so schwindelig, allein beim Anblick der kleinen Häuser. Am Ende war es aber nicht so schlimm, nachdem ich mich nach langem Zögern ins leere, nach hinten lehnen musste.







Unten am Boden war ich wieder ganz schön stolz auf mich. Ich glaube, das ist eines der Sachen gewesen in der Woche, die einen so richtig aufgebaut haben, man hatte so viele Möglichkeiten um sich gut zu fühlen, weil man etwas geschafft hat, womit man nicht gerechnet hätte.


Nach dem Teamtreffen sollte ein Karaokewettbewerb stattfinden. Es gab Listen mit den Liedern, die man singen konnte und viele haben dann Zettel ausgefüllt, welche sie singen möchten und mit wem. Es war so lustig. Einige Jungs haben "Call Me Maybe" gesungen ein Mädchen aus meinem Zimmer hat "Titanium" so wunderschön gecovert, aber das beste waren die 2 Jungs, die versucht haben "I'm sexy and I know it" zu singen. So gut gelacht haben wir alle :D

Und wieder überkam uns die Müdigkeit, nach diesem aufregenden Tag, an dem ich Sachen gemacht hab, wo ich niemals gedacht hätte, dass ich mich überhaupt traue.




Mittwoch

Diesmal waren alle wohl klüger und haben genauso wie ich noch ein bisschen länger geschlafen, anstatt zu duschen. Zum Seapool hin, rein ins kalte Wasser, wieder raus, zurück gelaufen und Frühstück! Lange nicht mehr so genossen morgens etwas zu essen.

Unsere erste Aktivität: Search & Rescue. Zuerst haben wir ein bisschen Erste Hilfe geübt. Und gelernt, welche Schritte man befolgen sollte, wenn man einen verletzten Menschen findet, der vielleicht sogar bewustlos ist. Ich konnte mich noch dunkel an den Erstehilfekurs erinnern, den wir damals in der 7. Klasse hatten, wo wir diese Puppen in den Koffern bekommen haben, die so nach Vanillie gerochen haben ( Ich glaube alle, die auf's Carolinum gehen oder gegangen sind, können sich daran erinnern :D )
Auf einmal sagte unser Instructor George, dass er eine Meldung bekommen hat. Jemand ist in Gefahr und wir haben die Aufgabe, als Rettungsteam ihn zu finden und in Sicherheit zu bringen. Wir haben mithilfe einer Karte den Ort ausfindig gemacht und sind dann mit einer Rettungsliege zu den Felsen gelaufen, wo wir gebraucht wurden. Es war einer der Instructors. Man konnte sehen, dass er klettern war, weil er Ausrüstung an seiner Jacke zu hängen hatte. Wir haben alle Schritte befolgt und nachdem wir seine Knochenbrüche gepolstert hatten und ihn auf die Liege geschoben haben, sind wir in Richtung Strand zurück zum Gebäude gelaufen. Uns war natürlich klar, dass das alles nur gespielt ist, aber in bestimmten Momenten kam es echt total realistisch rüber. Ich konnte trotzdem irgendwie nicht so ernst bleiben, wie manche aus meinem Team. Ich bin nicht gut in sowas, vor allem wenn der Instructor genüßlich lächelt, während er von uns auf einer Liege getragen wird. Wir mussten ihn dann zum Glück nicht ganz zurück tragen. War auf jeden Fall mal spannend sowas zu spielen.



Das laufen tat langsam schon weh und ich war froh endlich was essen zu können.
Wir hatten uns die ganze Woche auf diesen Tag vorbereitet. Abends, bei den Teamtreffen haben wir mit Karten gearbeitet, uns eine Route zusammengesucht und Koordinaten aufgeschrieben. Eine Wanderung + Overnight stay zu einem Feld stand uns bevor. Jeder hatte nur das nötigste dabei, eigentlich so gut wie gar nichts, da wir am nächsten morgen um 7 Uhr morgens schon wieder nach Hause laufen sollten. Wir haben die Route für das Team B gemacht, für den Rückweg. Wir haben dann für den Hinweg die Route von denen bekommen. Wir sind ein bisschen später als Team B losgelaufen. Gegen 6 Uhr. Es wurde schnell dunkel, aber einige hatten Kopflampen. Da George extra nicht vorausgegangen ist, mussten wir öfters mal stoppen und gucken, wo wir sind und ob wir richtig gehen. Wir sind zu einem Waldstück gekommen und es war schon stockdunkel. Es waren nicht einfach nur ein paar Bäume, es war ein richtig steiler Abhang. Außerdem war es hammer glitschig und die Geräusche vor und hinter einem waren noch viel schlimmer. Ich hab mich mit einem sehr netten Mädchen aus meinem Team eingehakt und versucht den Abhang runterzugelangen. Mittlerweile hatten wir Team B eingeholt. Sie waren sich nicht mehr sicher, ob wir richtig sind und ich hab nur gedacht - oh gott, wir müssen hier im Wald bleiben und finden nicht mehr raus - haha. Unsere 2 Instructors haben etwas abseits auch auf die Karte geguckt und es sah so aus, als wären sie sich auch nicht so sicher, wo wir sind. Super Gefühl.
Nachdem wir dann ausdiskutiert hatten, welchen Weg wir nehmen müssen, ging es dann endlich weiter. Ich hatte überhaupt kein Zeitgefühl mehr und dachte es wäre schon verdammt spät. Dabei sind wir erst 2 Stunden gelaufen. Nach einer weiteren Stunde und ein bisschen mehr Sicherheit sind wir dann endlich bei dem Feld angekommen, zusammen mit Team B als erstes von 7 Teams! Yes!
Wir bekamen riesen große Planen und mehrere Seile. Unsere Aufgabe war es, zusammen ein 'Bivi' zu bauen, also ein Unterschlupf, in dem wir die Nacht schlafen können. Ich hatte sowas ähnliches schonmal im Ferienlager in Brückentin gemacht und wusste, dass das eigentlich ganz gemütlich werden kann. Die Jungs aus unseren Teams übernahmen die Leitung und begannen die Seile zwischen den Bäumen und Ästen zu spannen. Wir Mädchen haben den Boden von Steinen und Stöckern befreit und große Klötzer gesucht, womit wir die Planen am Boden halten könnten. Nach einer Weile sind auch die anderen Teams nach und nach eingetroffen, die dann auch angefangen haben sich ein Bivi zu bauen. Wir waren so gut wie fertig und waren richtig stolz auf das, was wir da gebaut haben.



Unsere Instructors teilten uns dann mit, dass dieses Bivi eins für die Jungs ist und, dass die Mädchen ein anderes bekommen. Wir alle waren nicht wirklich begeistert, weil wir in unserem guten Bivi schlafen wollten, weil wir uns so viel Mühe dafür gegeben haben, und so richtig verstanden haben wir auch nicht, dass die Angst hatten, dass wir Mädchen in dieser Nacht schwanger werden könnten. Aber naja. Wir haben uns dann damit abgefunden und sind in das Bivi gegangen, wo wir schlafen sollten. Es war schon sehr schnell voll und ich hatte so wenig Platz für meinen Schlafsack, dass ich mir nicht vorstellen konnte, dass ich überhaupt die Nacht schlafen werde. Und die Härte war dann, dass sie noch mehr Mädchen in das Bivi gestopft haben, weil die anderen schon voll waren, also wurde es noch enger und enger. Aber kein Ding, schlaflose Nächte ist kein Problem für mich, hab ich Übung drin :D
Und wie erwartet hab ich eigentlich die ganze Nacht nur wach gelegen, wobei man das nicht mehr gelegen nennen kann. Wir waren alle so zusammengequetscht. Einige Mädchen bekamen Platzangst, fingen an zu weinen und ich hab einfach nur mein Kopf ausgeschaltet.


Donnerstag

Nach dieser unbequemen Nacht, wurde man morgens von den Vögeln geweckt und nachdem alle Bivis wieder abgebaut und die Nacht ausgewertet war, starteten wir die Wanderung zurück nach Bude zum Center. Meine Sportschuhe waren noch komplett nass von dem Waldweg, aber mir war so gut wie alles egal. Ich wollte einfach nur schnell zurück. Diesmal mussten wir Team B zurück leiten und wir haben den Küstenwanderweg genommen, weil wir wegen der Flut nicht den Strand zurück laufen konnten. Das hieß es waren immer wieder sehr steile Hügel, die wir hoch und runter wandern mussten. Aber alle haben sich gegenseitig wieder hochgepusht und keiner hat aufgegeben, auch wenn es verdammt hart war, so früh, müde und kraftlos eine Wanderung wie diese zu machen. Die Zeit verging relativ schnell, weil man ins Gespräch kam und als es dann kurz vor dem Center angefangen hat zu regnen, tankten wir noch mehr Kraft, weil wir alle geschwitzt haben. Wir haben die anderen Teams vor uns gesehen und mussten uns nur angucken - auf einmal stürmten Team A & Team B zusammen auf die anderen Teams zu. Wir überholten sie und kamen als erstes wieder im Center an. Jetzt konnte ich mir endlich mal eine schöne, lange Dusche gönnen. Das Duschen, die Tage zuvor war eigentlich nur ein reinspringen in die Dusche, schnell abduschen und wieder raus. Mit 7 anderen Mädchen im Zimmer bleibt da keine Zeit, um das heiße Wasser zu genießen. Schon lange nicht mehr hat sich Wasser auf der Haut sooo verdammt gut angefühlt.

Doch das Duschen hätte ich mir sparen können, da unsere nächste Aktivität Team Trail war. Ich wusste nicht so richtig, was mich da erwartet, aber dass wir am Ende wieder plitschnass sein werden - damit hab ich nicht gerechnet.
Wir bekamen einige Gegenstände, wie Seile, einen Gummistiefel, 2 Eimer voll mit Wasser, Rohre ( . . . )



Wir durften den Boden nicht berühren und mussten bis zum Ende des Parkours mitsamt den Gegenständen kommen. Die Eimer sollten möglichst voll bleiben, aber als der erste mit dem Eimer einen Tunnel runterrutschte, platschte ihm schon fast die Hälfte ins Gesicht. Da einer den Boden berührt hatte, musste er dann mit einer Augenbinde den Rest machen. Wir mussten aufpassen, dass er durch alle Hindernisse durchkam, ohne sich was zu brechen und ohne wieder auf den Boden zu kommen. Am Ende war dann noch mal ein Tunnel, wo man in ein kleines schmutziges Becken rutschen musste und danach einfach von oben bis unten nass war. Nice. Aber wir haben alle so sehr gelacht, weil einige in den Tunneln davor steckengeblieben sind und das Wasser in den Eimern immer weniger wurde.
Wir mussten dann noch das Rohr, mit dem Wasser aus den Eimern, füllen und die Löcher an der Seite zuhalten, so dass der Ball, der auf dem Boden des Rohrs lag, nach oben gedrückt wurde. Das restliche Wasser haben wir über George geschüttet - aus Rache :D
Und wieder ab in die Dusche und zum Essen.

Es war unser letzter Abend für diese Woche und alle trafen sich in ihren Teams in der Lounge. Jetzt mussten wir das erste Mal so richtig gegen die anderen Teams antreten. Jedes Team hat eine Farbe zugeteilt bekommen und musste dann auf "Ready, steady, go" durch das ganze Center laufen, die Zimmer nach ihrer zugeteilten Farbe durchwühlen und so viele Sachen und Gegenstände wie möglich von der Farbe finden. Wir haben natürlich die schwerste Farbe abbekommen - Orange. Die anderen Teams hatten die Farben Schwarz, Blau, Rot, Grün, Weiß und Gelb.
Das einzige was ich hatte, was orange war - meine Handtücher & Sainsburys Tüten. Die anderen aus meinem Team haben noch Bikinis gefunden, Unterhosen & George hat uns die orangene Rettungsliege geholt. Wir sahen im Gegensatz zu den anderen Teams nicht wirklich nach unser Farbe aus. Das rote Team z.B. hat die roten Regenjacken bekommen, die roten Helme für's Klettern und die gelben Helme bekam das gelbe Team. Also saßen wir da und waren nicht so ganz sicher, ob wir gut gegen die anderen ankommen werden.
Es gab einige Spiele und Aufgaben, bei denen jeweils ein oder zwei aus dem Team antreten mussten. Auch die Instructors mussten sich beweisen. 
Aufgaben wie: Lieder gurgeln und das Team musste erkennen welches Lied. Die Instructors haben einen Eiswürfel in die Hand bekommen und bei wem er zuerst aufgeschmolzen war, hat gewonnen. Nach vielem Lachen, anfeuern und bewegen, wurden dann die Auszeichnungen für die Woche vergeben.





Es gab die Superstars (Leute, die die ganze Woche, alles gegeben haben und immer für das Team da waren) 
Die Bottles (Leute, die Ängste überwunden haben und sich selbst motiviert haben, bei Sachen, die schwer waren) & Die Wallys (Leute, die immer gut drauf waren, witzig waren und das Team unterhalten haben)





Und dann sollte ein Team das > Superteam < gewinnen. Dass wir das vielleicht sein könnten, hab ich nicht gedacht, weil ich irgendwie wusste, was die anderen Teams alles geschafft haben und wie gut die zusammen gearbeitet haben.
Als dann Team A aufgerufen wurde, waren wir alle total erstaunt aber richtig glücklich! Es war so ein schönes Gefühl, dass sich das ganze Kämpfen mit Ängsten und Kräften die Woche ausgezahlt hat! 




Zum Ende sind alle nochmal bei der Musik ausgerastet und wir haben unseren letzten Abend in vollen Zügen genossen. Als letztes Lied haben sie "Time of my life" gespielt und mir kamen fast die Tränen, weil ich so eine Wahnsinnswoche hatte. 
Es war der beste Abend, der ganzen Woche und da wir wussten, dass wir den nächsten Tag länger schlafen konnten und wir nicht joggen & schwimmen gehen mussten. Aber ehrlich gesagt, hatte man sich schon daran gewöhnt und es hat dann gefehlt komischerweise..
Trotzdem konnten wir an dem Abend richtig gut einschlafen mit ganz vielen schönen Emotionen und Erlebnissen im Kopf.



Freitag

Nach einer Stunde mehr Schlaf, als die Tage zuvor, gab's das letzte mal Frühstück.

Danach machten wir uns fertig für unsere erste Aktivität: Surfing. Viele haben sich so sehr darauf gefreut, es war das, worauf sie die ganze Woche gewartet haben, aber ich war da eher nicht so begeistert von, da ich mir nicht vorstellen konnte, dass man das sofort kann, wenn man sowas vorher noch nie gemacht hat. Außerdem haben sich meine Augen auch schon riesig auf das Salzwasser gefreut - Nicht!
Aber ich hab mir gedacht, dass ich das jetzt auch noch schaffe, nach der ganzen Woche.
Wir sind wieder zusammen mit Team B runter zum Strand gegangen, davor haben wir in der Garage unsere Neoprenanzüge bekommen. Das war glaub ich, das schmerzhafteste der ganzen Woche. Die Anzüge waren noch nass, von dem Tag davor und man musste sich wortwörtlich da rein zwingen.
Am Strand bekamen wir erstmal eine Einweisung und dann ging es ab ins Wasser. Viele, die schon vorher einmal surfen waren oder es öfter machen, bekamen es relativ schnell hin, aber ich und ein paar andere, hatten erstmal damit zu kämpfen, zu den guten Wellen zu gelangen. Ich war froh, als George mir geholfen hat eine gute zu bekommen. Doch ich lag eigentlich nur auf dem Surfbrett und wurde von der Welle nach vorne geschoben. Ich wusste von Anfang an, dass das nichts für mich ist, also hab ich mich an den Rand gestellt, mit noch 2 anderen Mädchen, die es auch nicht hinbekommen haben und hab zugeguckt wie alle anderen sich sogar auf's Surfbrett raufgestellt haben.




Ich war froh, als wir dann endlich diese verdammt engen und nassen Anzüge ausziehen konnten. Es gab diesmal keine Pause zwischen den Aktivitäten, also haben wir uns direkt umgezogen für die letzte Aktivität der Woche: Caving.
Wir sind durch's Gebäude gegangen, zu einem kleinen Raum, wo Helme mit Kopflampen, blaue Anzüge und Knieschoner angehangen waren. Als jeder ausgerüstet war, entschieden wir in welcher Reihenfolge wir durch die Tunnel gehen werden. Da ich unsicher war, ob ich Angst hatte oder nicht, war ich relativ am Ende. Es war eine Art Tunnelparkour unter und auf der Erde. Zwischendurch waren immer mal wieder so größere Bereiche, wo man sich als Team sammeln konnte. Das schlimmste waren die Ecken. Die Rohre gingen so scharf um die Ecke und nach unten, dass man erstmal überlegen musste, wie man seinen Körper da überhaupt durchbekommt. An manchen Stellen bekam ich ein bisschen Platzangst, vorallem als einer vorne feststeckte und wir ewig nicht weitergehen konnten und man nur in diesem Rohr saß und gehört hat, wie die vor einem rumdiskutieren, wie wir am besten weiterkommen. George hat uns dann zwischendurch noch ein bisschen geärgert und kam durch Löcher von oben mit der Hand vor unser Gesicht oder hat uns eine Aufgabe gegeben: Sortiert euch nach euren Geburtsmonaten! Haha und das in einem so engen Tunnel. Hat zum Glück am Ende aber nicht ewig gedauert.
Ich war froh dort raus zu sein, obwohl es eigentlich doch Spaß gemacht hat, zum Ende hin.
Ohne die Knieschoner hätte ich wohl heute noch blaue Flecke, aber trotzdem meine Beine haben gut was abbekommen.
Gleich im Anschluss sollten wir unsere Koffer packen, vor die Busse bringen und dann unser packed lunch abholen oder direkt essen. Unser Team hatte für George noch eine Kleinigkeit als Dankeschön gekauft: eine Mütze, weil er Mützen liebt und bei jeder Aktivität, sogar beim Surfen ein Cap aufhatte, ein Bier und eine Karte mit all unseren Namen. Er hat sich sehr gefreut.
Die Teams wurden auf die Busse eingeteilt und kurz bevor wir losgefahren sind, kamen alle Instructors nochmal raus und haben uns gewunken und manche sind nochmal rausgestürmt um haben alle umarmt. Ein Instructor kam aus Spaß in unseren Bus und hat die gleiche Rede, wie am ersten Tag ,nachgespielt: Herzlich Willkommen in Bude bei Adventure International, Ich versichere euch, Ihr werdet eine unvergessliche Woche haben!
Und an der Stelle kamen vielen die Tränen, weil es gestimmt hat und weil wir eigentlich nicht nach Hause wollten.

Diese Woche werde ich nie vergessen, weil ich so viel über mich selbst gelernt habe und Ängste überwunden hab, Sachen gemacht hab, von denen ich nicht gedacht hätte, dass ich das jemals versuchen werde.
Die Woche wird auf jeden Fall eine meiner besten sein des Auslandjahrs!